Endlich wieder Eigenheim!

Nach 10 Jahren endlich wieder im Eigenheim – Wir können es kaum glauben!
Was genau ist aber die Geschichte dahinter? Dafür reisen wir in der Zeit zurück:

2014 bis 2024: Die Jahre der Schließung

Im Frühjahr 2014 wurde das Eigenheim aufgrund von Brandschutzmängeln und den damit verbundenen hohen Renovierungskosten geschlossen. Eine bittere Zeit für alle Egelsbacher. Die 2014er Kerbborsche hatten mit ihrem Kerbprogramm „Doch nix hält ewig – Eigenheim ade“ die Schließung aufgegriffen und die Geschichte eines Kerbborsch-Jahrgangs vorgeführt, der eine Kerb ohne Eigenheim irgendwie retten muss. Es war die erste Elschbächer Kerb mit einem Festzelt. Im Jahr 2015 wurde dann die Stimmung im Gemeindeparlament ganz schön hitzig: Es hatte sich ein Bürgerbegehren gegen den geplanten Verkauf des Saalbaus formiert. Durch das Sammeln von ausreichend Unterschriften wurde schließlich aus dem Bürgerbegehren ein Bürgerentscheid, dessen Ergebnis am 27.09.2015 ganz eindeutig war: 79,3% stimmten gegen den Verkauf, sodass die vor etwa 100 Jahren erstmalig eröffnete Egelsbacher Veranstaltungsstätte in Gemeindebesitz blieb.

Foto: Marc Strohfeldt, www.nachelf.de

Ziemlich schnell kristallisierte sich jedoch heraus, dass eine vollständige Sanierung durch Fachfirmen die Budgets der Gemeinde Egelsbach bei weitem sprengen würde. Im Zuge dessen und auch, um der Gemeinde nach dem Bürgerentscheid Druck zu machen, endlich Handlung zu ergreifen, gründete sich am 27.10.2016 der Verein Pro Saalbau Eigenheim. Dessen Ziel war es auch, überall da mit Ehrenamtlichen zu unterstützen, wo es geht, um damit den Fachfirmen nur noch sehr spezifische Arbeiten zu überlassen, um Kosten zu sparen. Nach einer großen Entrümpelungsaktion Anfang 2017 ging es Schlag auf Schlag: Es wurden alte Wände eingerissen, neue Wände gemauert, die defekte Kegelbahn rückgebaut, neue Fenster eingebaut, Fluchtwege eingerichtet, alte Türen erneuert aber vor Allem Themen des Brandschutzes angegangen. Mehrere Rückschläge, zum Beispiel ein Holzwurm im Boden, die gestiegenen Bau- und Materialkosten und natürlich auch die Lockdowns sorgten allerdings dafür, dass eine schnelle Wiedereröffnung des Eigenheims nicht zur Realität wurde. „Das Zeitintensive waren keineswegs die Mängel, die wir gesehen haben, sondern die Mängel, die wir nicht gesehen haben“, erläutert Uli Hahn, Schriftführer des Vereins. So kam es in den Jahren danach dazu, dass den Kerbborsch-Jahrgängen oftmals Aussicht auf eine Kerb im Eigenheim gegeben wurde, dies im Laufe des Sommers aber aufgrund von unvorhergesehenen Schäden oder gestiegenen Kosten revidiert werden musste. Doch das unermüdliche Engagement des Kernteams – so nennt sich die Truppe, die seit knapp 5 Jahren so gut wie jeden Samstag-Vormittag im Eigenheim gewerkelt hat – ebbte selbst während der Corona-Pandemie nicht ab. Es wurde unter Einhaltung der Hygienevorschriften einfach weitergemacht.

Die Wette

Im März 2023 verkündeten die Gemeinde Egelsbach rund um Bürgermeister Wilbrand sowie der Eigenheim-Verein schließlich das Wettrennen „Eigenheim frisch gestrichen“: Großzügige Prozente auf die Saalmiete, sowie 300€ vom Bürgermeister plus 2000€ von einem anonymen Großspender winkten für diejenige Helfergruppe, die am aktivsten bei den finalen Renovierungsarbeiten mit anpackt (die Helfer vom Kernteam des Eigenheim-Vereins ausgenommen).

Justus war es dann, der diese Chance erkannt hat und meinte: „Jungs, lasst uns mal im Eigenheim helfen, dann wird es schneller fertig und wir müssen Kerb nicht mehr im Zelt feiern. Zudem könnten wir vielleicht die Wette gewinnen.“ Gesagt, getan: Vor der Fahnenübergabe noch unter dem Decknamen „Elschbächer Kommunale Bauleistungen“ unterwegs, halfen wir an zahlreichen Samstag-Vormittagen beim Streichen, Aufräumen sowie Verkabeln und brachten so die Renovierung voran (siehe Bilder). Das Team des Eigenheim-Vereins hat uns dabei immer freudig begrüßt und ist uns richtig ans Herz gewachsen.

Die Wette haben wir im April nun mit 308 geleisteten Arbeitsstunden haushoch gewonnen. Auf Platz 2 die Karnevalsgesellschaft mit 82h, Platz 3 belegt die Kerbgemeinschaft mit 68h.

Bei einem großen Helferfest wurden uns die Urkunde und der Scheck für das Preisgeld überreicht. Seitdem ist das Eigenheim unser kleines Baby und wir wollen uns darin noch in irgendeiner Form verewigen.

Kerb 2024 im Eigenheim!

Das beste an der ganzen Geschichte aber ist: Unser Plan ist aufgegangen: Die Renovierungsarbeiten sind nun abgeschlossen, an Pfingsten gab es ein großes Eröffnungswochenende. Wir, ebenso wie die Kerbgemeinschaft, freuen uns somit unglaublich darauf, Ihnen zum ersten Mal nach gut 10 Jahren (!) sanierungsbedingter Pause wieder ein Kerbprogramm im Eigenheim darbieten zu können!!

Danksagung

Namentlich bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei Uli Hahn, Erhard Jakel, Pit v. Ophuisen, Bernhard Sommer, Jürgen Becker, Bernd Kühn, Hans Jürgen Rüster, Rolf Seib, Herbert Kühnel, Sven Strunz, Kai Hempel und allen voran Andreas Schweitzer. Ohne dieses Team wäre das Eigenheim in hundert Jahren noch nicht fertig.